Hierbei handelt es sich um die erste von drei EPs im Format einer bedruckten Platine. Jawohl, die irren Norweger von Metronomicon Audio, die seit je für ihre spleenigen Formate bekannt sind, haben sich einmal mehr selbst übertroffen. CAPTAIN CREDIBLE bieten das Ding mit Download-Code an, wobei sich einfach ein Kopfhörer einstöpseln lässt.

Stilistisch gelten die Qualitäts-Maxime des Labels auch weiterhin. 1990er-Techno trifft auf Vintage-8bit-Sounds, zusammengestellt von hörbar findigen Arrangeuren und Komponisten, die ihre Sache ergo ausgesprochen spannend gestalten. Alt tönende Synthesizer klatschen sich mit einer ebensolchen Roboterstimme ab, die eine Markteroberung durch Maschinen widerspiegeln soll, und der letzte Song "main.h" setzt dieser Stoßrichtung die Krone auf …

Das Stück wird von dem auf der Platine enthaltenen Mikro-Controller generiert, und zwar individuell je nach Download-Code anhand "einer Reihe komplexer mathematischer Gleichungen", wie das Label und die Macher schreiben. Dabei ist nicht nur die Idee an sich originell, sondern in gleicher Weise die herauskommende Musik, obwohl diese kein stilistisches Neuland beschreitet.

FAZIT: "Dead Cats" ist zu gleichen Teilen Gimmick und relevante elektronische Musik der retrospektiven Art, wohingegen der konzeptionelle Unterbau schlichtweg von visionären Köpfen hinter dem Projekt zeugt. Für ganz wagemutige Hörer aller Klassen ist CAPTAIN CREDIBLE fortan eine verbindliche Anlaufstelle.